Hülsenfrüchte – unsere heimischen Superfoods
Zurück zum traditionellen Sonntagsbraten
Erdbeeren im Winter? – Lieber nicht…
Wäsche waschen – geht auch umweltfreundlich
Aluminium – überall! Doch wie umweltverträglich und gesund ist es?
Wildkräuter sammeln – Kostenlos und sehr gesund
Orangenschalen – duftend und nützlich
Grillen mit Holzkohle – Ein heißes Eisen
Warum Ökolandbau so wichtig ist!
Regionales, schäumendes Naturwunder – Waschmittel aus Kastanien selbst herstellen
Hülsenfrüchte – unsere heimischen Superfoods
Um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2021 die „Eiweisspflanzenstrategie“ ins Leben gerufen. Dabei wird der heimische Anbau von Hülsenfrüchten mit bis zu 4,8 Mio Fördergeldern unterstützt, um die sogenannte „Proteinlücke“ zu schließen. Zu den Hülsenfrüchten gehören z.B. Süßlupinen, Linsen, Erbsen und Sojabohnen, die auch bei uns angebaut werden können – sozusagen regionale Proteinbomben.
Immer noch wird der Großteil von Soja zur Tierfütterung importiert. Würde man die Pflanzen auf den derzeitigen Anbauflächen direkt verzehren, anstatt den Umweg über Tiere zu nehmen, könnten 2 Milliarden Menschen gut ernährt werden.
Hier von uns gleich ein Tipp, wie Sie Linsen direkt in Ihrer Küche als leckeren Linsenaufstrich verwenden können:
100g grüne Linsen einweichen, 1 Karotte und ca. 5cm Lauch klein schneiden und dazu geben, ca. 20 min kochen. 1 kleine rote Zwiebel klein schneiden und in 150g Butter oder Margarine dünsten. Wasser von den Linsen abgießen, alles mischen, kräftig mit Salz, Pfeffer, Piment und Majoran würzen und pürieren.
Guten Appetit!
Zurück zum traditionellen Sonntagsbraten
Früher gab es traditionsgemäß nur einmal in der Woche am Sonntag Fleisch. Damals wurde Fleisch noch als wertvolle Beilage angesehen, die sich die Familie nur einmal in der Woche gegönnt hat. Den Rest der Woche wurde vegetarisch gekocht.
Diese Zeiten sind längst vorbei. Laut Statista (de.statista.com) lag der pro Kopf Fleischverbrauch in Deutschland letztes Jahr bei 52 Kilo, im Durchschnitt also bei einem Kilogramm in der Woche.
Dabei spricht einiges für die vegetarische Ernährung bzw. für die Rückkehr zum Sonntagsbraten.
Zum einen spielen gesundheitliche Aspekte eine große Rolle. Durch eine fleischfreie Ernährung wird die Fett- und Eiweißaufnahme verringert, was der Gesundheit zugutekommt. Denn die meisten Menschen nehmen von diesen Nährstoffen zu viel auf und laufen somit langfristig Gefahr, an Zivilisationserkrankungen wie Diabetes, Gicht oder Fettstoffwechselstörungen zu erkranken. Häufig wird eine vegetarische Ernährung auch als therapeutische Maßnahme bei Krankheiten eingesetzt.
Ein weiterer Grund ist der Wunsch, die Schadstoffaufnahme durch gezielte Nahrungsmittelauswahl zu verringern. Dazu gehören beispielsweise Dioxin und Antibiotika, die sich im Fleisch der Tiere anreichern können bzw. Schwermetalle wie Quecksilber in Fischen.
Zum anderen sprechen ökologische Gründe für eine vegetarische Ernährung. Hintergründe sind z.B. der umfangreiche Anbau von Soja und anderen Pflanzen für die Ernährung von Nutztiere und die damit verbundene Abholzung von Regenwäldern und das im Rahmen der Tierhaltung und Fleischverarbeitung produzierte CO2, welches das Klima belastet.
Unser Tipp zum Einstieg:
Die Gruppe Lokale Veggies Schweinfurt veranstaltet regelmäßig Stammtische in und um Schweinfurt, um die große Bandbreite vegetarischer Ernährung in den Restaurants zu zeigen. Das ist außerdem eine gute Gelegenheit, um sich mit anderen über die fleischfreie Ernährung auszutauschen und zu informieren.
Erdbeeren im Winter? – Lieber nicht…
Die Art wie wir uns ernähren ist mittlerweile eine gesamt-gesellschaftliche Verantwortung. Ernährung und Klima hängen in vielen Punkten zusammen! Ein guter Anfang ist, sich saisonal zu ernähren!
Zum einen für Sie ganz persönlich, denn reif geerntetes Obst und Gemüse weist einen höheren Nährstoffgehalt auf.
Zum anderen unterstützen Sie regionale landwirtschaftliche Betriebe, wodurch lange Transportwege wegfallen. Auch müssen Gewächshäuser im Winter nicht beheizt werden. Dadurch gibt es insgesamt weniger Emissionen und weniger Energieverbrauch.
Gehen Sie auf den Markt oder zu einem Direktvermarkter, dort gibt es eine große Vielfalt von oft unverpackten Lebensmitteln – weniger Müll – , die für einen gesunden Körper sorgen. Denn wenn Sie selber kochen, wissen Sie genau, was Sie essen, nehmen keine schädlichen Zusatzstoffe auf und …
… es macht auch noch Spaß!
Wäsche waschen – geht auch umweltfreundlich
Jährlich landen 600 000 Tonnen Waschmittel und 250 000 Tonnen Weichspüler in unserem Abwasser. Konventionelle Waschmittel enthalten Tenside auf Erdölbasis, Duft- und Konservierungsstoffe, Palmöl und Microplastik (in flüssiger Form). Diese Stoffe sind umweltschädlich, gefährlich für Wasserlebewesen und können Allergien auslösen.
Hier ein paar Tipps:
- – Oft reicht Lüften aus
- – Benutzen Sie ökologisches Waschmittel oder machen Sie es selbst
- – Verzichten Sie auf Weichspüler
- – Beladen Sie die Maschine immer voll
- – Behandeln Sie Flecken mit Gallseife oder durch einweichen vor
- – 30° / 40° Waschtemperatur reichen völlig aus
- – Lassen Sie die Wäsche nur an der Luft trocknen
- – Ordentliches Aufhängen erspart das Bügeln
- – Für Fleecestoffe gibt es Guppy – Waschbeutel, die Microfasern auffangen
Aluminium – überall! Doch wie umweltverträglich und gesund ist es?
Aluminium wurde vor ca. 130 Jahren erstmalig aus dem Erz Bauxit gewonnen. Für die extrem energieaufwendige Förderung und Herstellung wird Regenwald abgeholzt. Als Abfallprodukt fällt natronlaugenhaltiger Rotschlamm an – eine hochgiftige Chemikalie. Diese wird oft einfach in Seen und Flüsse geleitet und ist tödlich für Tiere und Umwelt.
Aluminium ist ein Nervengift und kann den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen, auch Krebs und Alzheimer werden diskutiert. Lebensmittelkontakt, v.a. Saures und Salziges löst Aluminium aus der Folie und reichert sich im Körper an. Aluminium aus Deos und Lippenstiften dringt ebenfalls in den Körper ein.
Die kurze Nutzungsdauer steht in keinem Verhältnis zum Ressourcenverbrauch für die Herstellung!
Verzichten Sie zu Hause und in der Grillsaison auf Alufolie/Aluschalen und nutzen Sie Alternativen: Grillschalen aus Edelstahl, Mehrwegbehälter und nehmen Sie zum Abdecken Bienenwachstücher, Deckel oder Stoffhauben.
Wildkräuter sammeln – Kostenlos und sehr gesund
Wildkräuter können fast das ganze Jahr über gesammelt werden.
Das erste frische Grün ist der Bärlauch im März, bald kommen auch Brennesseln, Spitzwegerich, Löwenzahn, Gänseblümchen, Giersch und noch viele andere dazu.
Diese Kräuter sind sehr lecker und äußerst gesund – unser heimisches Superfood mit vielen Vitaminen und Nährstoffen.
Sie können als Salat, Pesto, Kräuterbutter, Kräuterquark, Smoothie, Spinat usw. zubereitet werden.
Sammeln sollte man natürlich nur abseits von stark befahrenen Straßen und „Hundegassi-Routen“. Und nur die Pflanzen, die man eindeutig bestimmen kann.
In unserer Umgebung werden immer wieder Wildkräuterwanderungen angeboten und es gibt vielfältige Literatur, z.B. „Geh raus – Deine Stadt ist essbar“.
Orangenschalen – duftend und nützlich
Gerade Orangen sind im Winter als Vitaminspender sehr beliebt .
Aber was machen mit den Schalen?
Sie werden zum Beispiel vielen Teemischungen beigefügt. Warum also nicht selbst den Tee ein bisschen „aufpimpen“? Geben Sie die Schalen – bitte hierbei nur gewaschene Bio-Produkte – beim Teeaufguss oder zum Glühwein dazu. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sie im „noch frischen“ Zustand mit Plätzchenformen auszustechen, zu trocknen und dann in einer Schale oder am Kranz zu dekorieren.
Oder Sie nutzen ganz einfach die Putzkraft der Zitrusfrüchte!
Orangenschale in ein Glas mit Schraubdeckel geben und mit Essig auffüllen. Zwei Wochen stehen lassen, Schale entfernen und gegebenenfalls durch ein Sieb gießen. Fertig!
Anzuwenden bei Fett- und Kalkflecken oder beim Ablösen von Etiketten.
Übrigens kann man zerkleinerte Schalen von Bio-Orangen bedenkenlos auf den Kompost geben. Auch sonst sind Bio-Orangen die bessere Wahl, denn die Chemikalien, mit denen bei konventionellen Zitrusfrüchten die Schale behandelt wird, haften an den Händen und werden so mitgegessen.
Grillen mit Holzkohle – Ein heißes Eisen
Für die Herstellung von 1 Tonne Holzkohle werden 3 Tonnen Holz benötigt. Jedes Jahr werden ca. 250.000 Tonnen „vergrillt“ – davon werden ca. 90% aus Nigeria, Paraguay und der Ukraine importiert. In diesen Ländern herrscht massive Korruption und das Holz wird sehr oft illegal eingeschlagen. Die Holzkohle wird nach Polen geliefert, umetikettiert und dann nach Deutschland weiter transportiert. Hier wird sie verpackt und mit Restabfällen vermischt. Leider reicht das aus für die Bezeichnung „Made in Germany“ und suggeriert uns so ein regionales Produkt.
In Deutschland gibt es nur einen Hersteller für Holzkohle. Die Firma ProFagus verarbeitet ausschließlich regionales Buchenholz. Zu empfehlen ist weiterhin die Nero Grillkohle und Kohlen mit dem Naturland-Siegel. Es gibt auch nachhaltige Alternativen aus Olivenkernen, Kokosschalen oder Bambus.
Dokumentation „Das schmutzige Geschäft mit der Grillkohle.“
Warum Ökolandbau so wichtig ist!
Leider hat die EU-Kommission gegen viele Stimmen aus den Mitgliedsstaaten 30% aller in der EU verwendeten Pestizide, deren Zulassung eigentlich abgelaufen ist, wieder um 1 Jahr verlängert. Darunter auch Glyphosat, das in Verdacht steht, Krebs zu verursachen. Gleichzeitig wurden laut Foodwatch im Jahr 2022 bei uns 150 teils hochgiftige Pestizide neu zugelassen, obwohl viele als nicht genehmigungsfähig gelten. Die Sicherheitsprüfungen werden einfach verschleppt.
Dabei können Pestizide nicht zwischen Nützling und Schädling unterscheiden. Monokulturen tragen zur unkontrollierten, bis zu 1000km weiten Verbreitung bei. Es entwickeln sich Resistenzen und immer stärkere „Cocktails“ müssen gemischt werden (in Deutschland v.a. für Äpfel, Wein, Hopfen und Kartoffeln). Die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft ist gefährdet und führt zu massivem Artensterben. Seit 2009 ist die Population von Insekten um 41% zurückgegangen. Eine alarmierende Entwicklung, denn rund dreiviertel der Pflanzen sind bei ihrer Fortpflanzung auf die Mithilfe von Bestäubern angewiesen.
Nachgewiesen ist auch, dass sich mittlerweile die Rückstände in unseren Lebensmitteln, in unseren Böden, in unserem Körper und im Grundwasser befinden.
Deshalb müssen wir als Konsumenten und Bürger aktiv werden.
Unterstützen Sie durch Ihren Einkauf die Ökolandwirtschaft. Denn sie verzichtet auf Pestizide und schützt damit unsere Böden, sorgt für gesunde Lebensmittel, fördert die Artenvielfalt und das Bodenleben. Gleichzeitig wird neuer Humus aufgebaut, der gut als Wasserspeicher dient, was gerade in unserer Region immer notwendiger wird.
Unterstützen Sie Petitionen, die z.B. mehr Bio-Produkte in öffentlichen Kantinen, Kindergärten und Schulen fordern oder sogar direkt auf ein Verbot der Pestizide abzielen.
Mehr Infos gibt es im kostenlosen Pestizidatlas der Heinrich-Böll-Stiftung.
Regionales, schäumendes Naturwunder – Waschmittel aus Kastanien selbst herstellen
Kastanien enthalten Saponine (Seifenstoffe) und eignen sich als Waschmittel für Buntes.
Sammeln Sie jetzt frische Kastanien. Einfach klein schneiden und dann in der Küchenmaschine zu Granulat zerkleinern. Davon 5 Esslöffel in 1 l Wasser für mehrere Stunden einweichen, abseihen und über das Waschmittelfach in die Maschine geben.
Für den Jahresvorrat das Granulat auf Backblechen ausbreiten und einige Tage gut durchtrocknen lassen (öfters wenden). Alternativ im Backofen bei 50 Grad 4-5 Stunden trocknen lassen.
Ähnlich kann man auch mit Efeu waschen. lm Internet finden Sie noch viele andere Informationen dazu.
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